Telekom kündigt Ende der Telefonzelle an

SteveJ

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Früher gelb, dann metallic-grau mit Magenta-Streifen, kaum Platz, sich umzudrehen, z.T. verschmuddelt, sperriges Kabel und zerfleddertes Adressbuch (wenn überhaupt) – die Telefonzelle.
Sie gehörte mehr als ein Jahrhundert zum Alltagsbild in Deutschland.
Die erste Telefonzelle wurde am 12. Januar 1881 in Berlin aufgestellt. Ab den 1920er Jahren gehörten die gelben Häuschen deutschlandweit zum Straßenbild.
Jetzt ist endgültig Schluss damit.

Zu Hochzeiten betrieb die Deutsche Bundespost mehr als 160.000 Telefonzellen in Deutschland.
Doch mit dem Siegeszug der Mobiltelefone sinkt der Nutzen stetig.
Demnach sind derzeit noch etwa 12.000 öffentliche Telefonzellen in Betrieb.

Die Deutsche Telekom schaltet Anfang 2023 die letzten Telefonzellen in Deutschland ab.
Wie unter anderem der "Stern" berichtet, hat der Konzern Städte und Gemeinden unter der Woche in einem Schreiben über die Abschaltpläne informiert.
Demnach wird der Münzservice am 21. November eingestellt. Mit einer Telefonkarte sollen noch bis Ende Januar Gespräche möglich sein.
Die Entwicklung hatte sich in den letzten Jahren bereits angedeutet.
Waren 2019 noch knapp 17.000 Telefonzellen am Netz, lag die Zahl im Januar 2022 nur noch bei 14.200 - ein Rückgang von knapp 16 Prozent.

Der Abbau der Telefone soll im Februar beginnen und bis Anfang 2025 dauern.
Mit dem neu gewonnenen Platz will die Telekom laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" das Handynetz verbessern:
An rund einem Viertel der Standorte sollen Small Cells entstehen, also kleine Antennen, die Mobilfunksignale verstärken.

Begründet wird der Schritt mit dem fehlenden Nutzen der Fernsprecher.
"Wenn fast jeder ein Handy in der Tasche hat, hat es wenig Sinn, eine teure öffentliche Infrastruktur vorzuhalten", zitiert die FAZ einen Sprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes.
"Fast jedes dritte öffentliche Telefon hat im letzten Jahr keinen einzigen Euro Umsatz gemacht", sagt ein Konzernsprecher der Zeitung.
Zudem würden neben Betriebskosten, Standmiete und Reinigung auch immer wieder Kosten für die Beseitigung von Schäden durch Vandalismus und Diebstahl anfallen.

Aber:
An Standorten, wo eine überdurchschnittliche Nutzung vorliege, könnten die öffentlichen Fernsprecher weiterbetrieben werden, berichtet "Golem": an Flughäfen, Bahnhöfen, in Einkaufszentren – nicht aber in Wohngebieten.

Quellen: T-Online, Stern, n-tv, FAZ, Bild
 

comatron

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Bin ich sehr dafür. Freiheit für alle Telefone !:biggrin)
 

Brian

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Das waren noch Zeiten wo man sich oft noch anstellen musste an den Telefonzellen und der in der Zelle kein Ende fand mit dem quatschen,man was hab ich oft geflucht.Es ist zwar schade aber in Zeiten der Mobiltelefone macht es wohl keinen Sinn mehr....
 
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Death Row

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Für echte Notfälle hätten die Dinger noch Sinn gemacht, aber ja: sie nehmen auch Platz weg und sind nicht mehr schön. Die ganz uralten kann man ja kreativ umgestalten lassen wenn man möchte z.B. in ein öffentliches Bücherregal.
 
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