Heute abend moderiert Caren Miosga zum letzten Mal die ARD-"Tagesthemen"

SteveJ

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“Es gab wenig Situationen im Studio, in denen ich mich vor Lachen kaum noch halten konnte. Diese gehörte dazu.“
Caren Miosga spricht von einem der lustigsten Momente in ihrer Zeit als Moderatorin bei den “Tagesthemen“.
Anfang vergangenen Jahres verwechselte der damalige scheidende Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, Miosga mit ZDF-Moderatorin Marietta Slomka vom “heute journal“ und sprach sie zugeschaltet in den “Tagesthemen“ so an: “Guten Abend Frau Slomka.“
Miosga erwiderte: “Miosga heiße ich. Hallo, Herr Ischinger, macht nichts.“

In der Folge kam es noch zweimal zu der Namensverwechslung.
“Der arme Herr Ischinger hat sich wirklich bis zum Schluss des Interviews im ZDF gewähnt“, lacht Miosga noch heute. :ROFLMAO:
Solche Momente wird es nicht mehr geben, jedenfalls nicht bei den “Tagesthemen“, denn die 54-Jährige hört auf.
Heute um 22.15 Uhr präsentiert sie die Nachrichtensendung zum letzten Mal.

Miosga war so lange Moderatorin wie niemand vor ihr, überholte sogar Ulrich Wickert.
Nicht weniger als 16 Jahre prägte sie die Sendung – zuletzt im Wechsel mit Ingo Zamperoni, Aline Abboud und Helge Fuhst.

Wird sie auf der Straße angesprochen?
“Das kommt gelegentlich vor. Aber die meisten Leute sind freundlich. Hässliche Kommentare erhalte ich glücklicherweise nur online“, sagt die aus dem niedersächsischen Peine stammende Fernsehjournalistin.
Die “Tagesthemen“ stehen für seriöse Information, doch gelegentlich durchbrach die Moderatorin die Konventionen.
So stand sie 2014 mal vor laufender Kamera auf dem Moderationstisch.
Sie würdigte so den verstorbenen Hollywoodstar Robin Williams, der in “Der Club der toten Dichter“ (1989) als Lehrer seine Schüler zum Denken anregen wollte und in einer Szene auf einem Tisch stand.
“Das war eine ernst gemeinte Geste, da auch wir Fernsehmenschen gut daran tun, manchmal die Perspektive zu wechseln“, sagt Miosga dazu heute.

Sie wisse, “mit ihren Worten und Blicken die Aufmerksamkeit auf das Wichtige zu lenken“, lobt Kollege und Chef Fuhst:
“Das waren immer wieder auch überraschende Themen und Perspektiven – oder Orte, wie die von Caren Miosga moderierten 'Tagesthemen‘ aus der Ukraine oder der Türkei.“
Für die Live-Berichterstattung der “Tagesthemen“ aus Kiew im Sommer vergangenen Jahres gewannen die “Tagesthemen“ gerade den Deutschen Fernsehpreis.
“Persönlich zu erleben, wie die Ukrainerinnen und Ukrainer diesem Terror tagtäglich standhalten, zählt für mich zu den eindrücklichsten Erfahrungen“, so Miosga.

Die scheidende “Tagesthemen“-Frontfrau geht nun den nächsten Karriereschritt, sie wird wie berichtet Nachfolgerin von Polittalkerin Anne Will (57).
Arbeitstitel der Sendung ist ihr Name – “Miosga“.

Sie startet in einer Zeit, in der es wieder verstärkt Kritik an Polittalks gibt.
Es säßen immer dieselben Gäste da, man stecke zu sehr in der eigenen Blase der Politiker und Medienmacher, die Sendungen ähnelten einander zu stark – so lauten die Kritikpunkte.
Miosga wird daran gemessen werden, ob sie das eigene Profil mit ihrem neuen Format weiterentwickeln kann.

Quellen: Das Erste, Ippen-Digital
 
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