EU-Hammer: Klassischer deutscher Bierkasten vor dem Aus?

SteveJ

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Die EU plant neue Regeln für Pfandsysteme und Verpackungen. 2021 trat bereits das EU-weite Verbot für Einwegplastik in Kraft.
Nun soll künftig in allen Mitgliedsstaaten ein einheitliches System gelten und Verpackungsmüll reduzieren. Ein wohl großer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit.
Allerdings würde das auch bedeuten: Milliarden Pfandflaschen müssten vernichtet werden – das befürchtet zumindest der Deutsche Brauer-Bund.

Die EU will, dass alle Mehrwegflaschen mit einem neu geprägten Logo und einer Seriennummer zu versehen sind.
Von dieser neu angedachten Maßnahme wären auch rund vier Milliarden deutscher Bierflaschen betroffen.

Der Präsident des Brauer-Bundes, Holger Eichele:
"Wenn diese EU-Pläne umgesetzt werden, wären wir gezwungen, alle Mehrwegflaschen einzuschmelzen. Dieser Unsinn muss unbedingt verhindert werden."

So ein Einschmelzen drohe aber nicht, stellte die Deutsche Vertretung der EU-Kommission klar: Das "entspricht nicht den Fakten".
Vielmehr schreibe der Kommissionsvorschlag für jede Verpackung ein Etikett samt QR-Code vor. Daraus solle hervorgehen, woraus die Verpackung besteht und in welchen Abfallbehälter sie gehört.
Wohl müsse diese Information dauerhaft angebracht sein.
Aber: "Ablösbare Papier-Etiketten, die im deutschen Flaschenpfandsystem üblich sind, können diese Bedingung (auch) erfüllen", so die Klarstellung.

Komme die Flasche im Umlauf zurück und das Etikett löse sich beim Waschvorgang ab, so müsse für die weitere Wiederverwendung ein neues angebracht werden.
"Es ist aber nicht notwendig, die Information in die Flasche einzugravieren. Diese Form der Kennzeichnung ist im Kommissionsvorschlag nur als Option genannt."

Brauer-Bund und Fachhandel übertreiben nicht, wenn sie das deutsche Mehrwegsystem für Pfandflaschen als europaweit einmalig und erfolgreich loben. (y)
Vergleichbar etablierte Systeme gibt es vor allem in den EU-Südländern nicht. So werden 80 Prozent des Biers in Deutschland in Mehrwegflaschen verkauft.
Die dafür üblichen Bierkästen sind bis zu 15 Jahre im Umlauf. 😲
Auch diese müssten nach der EU-Verordnung geschreddert werden, so die Verbände.
Der Grund: Der EU-Plan verlange, dass die Transportverpackung eines Produktes nicht mehr als 40 Prozent größer sei als das Produkt selbst.

Tatsächlich zielt die EU-Kommission im Sinne von Abfallvermeidung darauf ab, Füllmaterialien einzudämmen und Leerraum zu begrenzen.
Eine solche Obergrenze wurde vor allem mit Blick auf Transportverpackungen von Online-Käufen vorgeschlagen, so die Brüsseler Reaktion, bei denen viele zusätzliche Füllmaterialien anfallen.
Befürchtungen der Brauer, dass dies ein Ende der Pfandkästen bedeute, seien jedoch unbegründet:
"Aus Sicht der Kommission spricht nichts dagegen, Transportverpackungen in bestehenden Mehrwegsystemen, wie zum Beispiel Bierkästen, von dieser Regel auszunehmen."
Das Pfandsystem in Deutschland sei ein Erfolg, und die Kommission ermuntere auch andere Mitgliedstaaten und Wirtschaftszweige, solche Systeme einzuführen.

Dann bleibt nur, abzuwarten, was am Ende dabei rauskommt... 😒

Quellen: Männersache, MSN, Capital, HNA
 

SissyMFan

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Also wie üblich: Erstmal bei der Überschrift kräftig übertreiben, und dann im Text: Stimmt doch alles gar nicht. 🤦‍♂️ So geht Journalismus heutzutage!
 

Cherubini

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Weder der Thread noch die Hauptquelle ("Männersache" ...) haben für mich irgendwas mit Journalismus zutun.
 
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