Was (Weihnachts-)Gewürze für unsere Gesundheit tun können

SteveJ

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Jetzt ist für viele die Zeit, um besonders geschmacksintensives Weihnachtsgebäck wie zum Beispiel Lebkuchen herzustellen.
Denn der wird besser, wenn er gut durchgezogen ist. :D
Auch ein Christstollen wird erst nach einer gewissen Lagerzeit so richtig rund im Geschmack.
Das liegt unter anderem daran, dass sich die feinen Gewürze dann richtig entfalten können.

Hier eine kleine vorweihnachtliche Warenkunde:
  • Kardamom
    Herkunft und Anbau: Kardamom kommt aus der Familie der Ingwergewächse, welche vorwiegend in tropischen Regionen heimisch sind.

    Geschmack: Das Gewürz schmeckt würzig, süßlich-scharf mit einer zitrusartigen Note.

    Verwendung:
    Kardamom findet vorwiegend in der indischen Küche Verwendung.
    In Deutschland ist es vor allem in den Gewürzen für Plätzchen zu finden.
    Man sollte immer ganze Kardamomkapseln zu kaufen, um das beste Aroma zu garantieren.
    Frischer Kardamom sollte außen grün und innen schwarze, ölige Körner haben.
    Diesen am besten vor der Zubereitung frisch im Mörser zerquetschen.

    Haltbarkeit:
    Kardamom vom Vorjahr dürfte, wenn gemahlen, nicht mehr gut sein. Als Kapseln ist das Gewürz länger haltbar.
    Allgemein sollten Gewürze am besten trocken und staubfrei etwa in einem Schraubglas lichtgeschützt verstaut werden.

    Gesundheit: Der gemahlene Kardamom wirkt verdauungsfördernd.

  • Nelke
    Herkunft und Anbau: Die Nelke stammt aus Indonesien und gehört zur Familie der Myrtengewächse.

    Geschmack: Das Aroma der Nelke ist süßlich, würzig mit einer leicht scharfen Note.

    Verwendung: In der deutschen Küche finden sich Nelken vor allem in Bratensaucen oder im Blaukraut wieder. Und jetzt natürlich im Glühwein. :)

    Haltbarkeit:
    Am besten ist die Nelke im Ganzen aufzubewahren, gemahlen gehen die Aromastoffe schneller verloren.
    Ein Trick, um zu testen, ob die Nelke noch frisch ist: Dafür die Nelke in ein Glas Wasser legen.
    Wenn diese senkrecht steht, ist sie noch frisch, wenn sie auf der Oberfläche schwimmt, ist das Aroma bereits verflogen. ;)

    Gesundheit:
    Die Nelke enthält den Aromastoff Eugenol.
    Dieser hat eine betäubende Wirkung und wurde früher als Hausmittel bei Zahnschmerzen verwendet.
    Außerdem sind die ätherischen Öle der Nelke keimhemmend und wirken desinfizierend und entzündungshemmend.

  • Sternanis
    Herkunft und Anbau: Sternanis kommt ursprünglich aus Südchina, wächst aber auch im Mittelmeerraum und ist ein Magnoliengewächs.

    Geschmack: Der Geschmack erinnert an Lakritz, hat also ein süßlich-würziges Aroma.

    Verwendung:
    Das Gewürz ist oft Bestandteil von Gewürzmischungen wie zum Beispiel für Lebkuchen.
    Sternanis wird selten als alleiniges Gewürz verwendet, es wird zum Beispiel für Glühwein oder Punsch mit anderen Gewürzen gemischt verwendet.

    Gesundheit:
    Sternanis enthält Anethol und wirkt schleimlösend. Außerdem hat es eine krampflösende und verdauungsfördernde Wirkung.
    Deswegen ist Sternanis oft in Tees zu finden.

  • Piment (Nelkenpfeffer)
    Herkunft und Anbau: Piment stammt aus der Karibik und kommt aus der Familie der Myrtenegewächsen.

    Geschmack: Nelkenpfeffer hat eine aromatische Schärfe kombiniert mit nelkenähnlichem Aroma mit einer zimtigen Note.

    Verwendung:
    Meist nimmt man Piment für Marinaden (etwa für Sauerbraten) oder Saucen (besonders für Wildgerichte).
    Aber auch in der Weihnachtsbäckerei macht sich das Gewürz gut.

    Gesundheit: Die ätherischen Öle wirken verdauungsfördernd und können so bei Blähungen helfen.

  • Anis
    Herkunft und Anbau: Anis ist ein Doldengewächs und gedeiht vor allem im asiatischen und südöstlichen Mittelmeerraum.

    Geschmack: Anis hat den gleichen Aromastoff wie Stern-anis und schmeckt lakritzähnlich.

    Verwendung:
    Anis ist dem Sternanis sehr ähnlich, obwohl sie nicht aus derselben Pflanzenfamilie kommen.
    Im Mittelmeerraum ist Anis allerdings weiter verbreitet, weil das Gewürz in Europa schon viel früher verfügbar war als Sternanis.
    Da gibt es auch die bekannten Anisschäpse Ouzo, Raki oder Pastis.
    Hierzulande schmeckt man Anis gerne mal im Brot oder aus Likören heraus.

    Gesundheit: Anis wird bei Husten oder Verdauungsproblemen verwendet.

  • Vanille
    Herkunft und Anbau:
    Vanilla ist eine Orchideenpflanze und gehört zu den teuersten Gewürzen auf dem Markt. Sie muss aufwendig von Hand bestäubt werden.
    Die vor allem in Europa beliebte Bourbon-Vanille darf nur als solche bezeichnet werden, wenn sie von den Inseln Madagaskar, Seychellen, Mauritius oder Reunion stammt.

    Geschmack: Der Vanillegeschmack erinnert an Sahne und Karamell mit einem würzig-süßen Aroma.

    Verwendung:
    Vor allem beim Backen ist Vanille als Gewürz nicht wegzudenken. Allerdings kann das Aroma auch gut mit herzhaften Speisen kombiniert werden.
    Die globale Nachfrage kann nicht durch den natürlichen Anbau gedeckt werden, es wird viel mit künstlichen Aromen gearbeitet.
    Deshalb sollte man beim Kauf genau hinschauen:
    Das "Premiumprodukt” ist die Vanilleschote im Glasröhrchen. Auf dem Markt sind auch Vanillepasten.
    Hier sollte allerdings die Zutatenliste überprüft werden. Oft ist viel Zucker drin.
    Man sollte daher das Etiketts zu prüfen, ob wirklich nur Aromastoffe aus der Vanille enthalten sind, zum Beispiel Vanille-Extrakt oder natürliches Vanille-Aroma.

    Haltbarkeit:
    Vanille sollte lichtgeschützt und trocken aufbewahrt werden.
    Der Geruchstest verrät: Wenn die Schote oder die getrocknete Vanille muffig riecht, sollte sie lieber entsorgt werden.

    Gesundheit: Der Geruch der Vanille soll die Serotonin-Ausschüttung anregen und wirkt beruhigend.

  • Zimt
    Herkunft und Anbau:
    Das Gewürz Zimt wird aus der getrockneten Rinde des Zimtbaums gewonnen, der zu den Lorbeergewächsen gehört.
    Vorwiegend wächst Zimt in Südostasien: Ceylon-Zimt aus Sri Lanka und Cassia-Zimt aus China.

    Geschmack: Zimt schmeckt süßlich-holzig und ist würzig-scharf.

    Verwendung:
    Der Geruch und Geschmack von Zimt ist aus der Weihnachtszeit nicht wegzudenken.
    Vor allem Cassia-Zimt enthält aber oft eine hohe Dosis an Cumarin. Zu viel Cumarin kann Leber- und Nierenschäden hervorrufen. :(
    In der am hochwertigsten Sorte Ceylon, ist von Natur aus am wenigsten Cumarin enthalten.

    Gesundheit:
    Das typische Aroma entsteht durch Zimtaldehyd. Dieser Stoff ist einerseits gut für den Magen und bei Erkältungen und wirkt auch blutzuckersenkend sowie antibakteriell.
    Hier ist die Studienlage zwar noch nicht ausreichend, aber das könnte für Diabetes-Erkrankte ein möglicher Wirkstoff sein. Es muss allerdings noch weiter geforscht werden...
    Die Verbraucherzentrale warnt jedoch vor dem Kauf von Zimtkapseln aus dem Internet. Es besteht die Gefahr, dass sie viel Cumarin enthalten.

Quellen: Ippen-Digital, Verbraucherzentrale
 

anmabu

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Also Glühwein bis der Arzt kommt ;)
 
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