Schauspiel-Ikone Helmut Berger verstorben

SteveJ

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Der österreichische Schauspieler Helmut Berger machte mit großen Filmen Furore, kam aber auch mit seinem extravaganten Lebensstil in die Schlagzeilen.

Nach Angaben seines Agenten Helmut Werner starb er kurz vor seinem 79. Geburtstag am frühen Morgen "friedlich, aber dennoch unerwartet" in seiner Heimatstadt Salzburg.
Der Mime sei "einer der größten und talentiertesten Schauspieler, die das europäische Kino je gesehen" hat, schrieb Werner weiter.

Berger, der 1944 in Bad Ischl geboren wurde, arbeitete zunächst in der Gastronomie bevor er mit 18 nach London ging und Schauspielunterricht nahm.
Später zog er nach Rom, wo er ab 1964 als Fotomodell und Filmstatist arbeitete und vom italienischen Regisseur Luchino Visconti entdeckt wurde.

International bekannt wurde Berger vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Visconti, dessen Lebensgefährte er später wurde.
Als Visconti 1976 stirbt, erholt sich Helmut Berger, der eigentlich Steinberger mit Nachnamen heißt, nie davon.

Berger personifizierte den sexuellen Tabubruch im europäischen Kino. So wurde er insbesondere für seine Darstellung narzisstischer und bisexueller Figuren bekannt.
Zu den bekanntesten Filmen Bergers gehören "Die Verdammten", für den er für den Golden Globe nominiert wurde, "Gewalt und Leidenschaft" und "Ludwig II" (alle von Visconti) sowie "Der Garten der Finzi Contini", von Vittorio De Sica.
Seine größten Erfolge feierte er in den 60er und 70er Jahren.
Er spielte damals an der Seite von Hollywoodgrößen wie Elizabeth Taylor, Henry Fonda, Anthony Hopkins, Burt Lancaster und Kirk Douglas.

Berger arbeitete auch als Model.
Die Vogue - auf deren Cover er als erster Mann überhaupt abgebildet wurde - bezeichnete Berger einst als "schönsten Mann der Welt" und sprach von einer "atemberaubenden Schönheit".
Künstler wie Helmut Newton oder Andy Warhol arbeiteten mit Berger zusammen.

Gleichzeitig sorgte sein ausschweifender Lebensstil mit Alkohol, Drogen und zahlreichen Affären mit Männern und Frauen für Schlagzeilen.
In den Medien als Exzentriker und Enfant terrible betitelt, war Helmut Berger neben seinem filmischen Schaffen auch wegen seines ausschweifenden Lebens und seiner offen bekannten Bisexualität bekannt und ein immer wieder gern gesehener Gast in Talksendungen.

Unter anderem erzählte er von seiner Beziehung mit der Schauspielerin Marisa Berenson, die ihn angeblich heiraten wollte, sowie von erotischen Abenteuern mit Rudolf Nurejew, Britt Ekland, Ursula Andress, Nathalie Delon, Florinda Bolkan, Elizabeth Taylor, Marisa Mell, Anita Pallenberg, Marilù Tolo, Tab Hunter, Jerry Hall, Bianca und Mick Jagger und weiteren Rockstars aus den 1970er und 1980er Jahren.

2012 erschien im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag ein großformatiger Bildband zu Bergers Leben, der in der Presse positiv aufgenommen wurde.
2013 trat Berger auch im Dschungelcamp bei RTL auf, musste das Camp aber aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig verlassen.

Anfang 2013 wirkte Berger auch in dem Musikvideo der Sängerin Nena zu dem Song Besser gehts nicht aus dem Album "Du bist gut" mit.
Im Juni desselben Jahres wurde in Bergers Salzburger Wohnung eingebrochen.
Originale von Roy Lichtenstein und Andy Warhol, Erinnerungsstücke, wertvoller Schmuck und seine Filmrollen- und Plakatsammlung wurden gestohlen.
Berger zufolge betrug der Schaden rund eine Million Euro.

Mit einer Nebenrolle an der Seite des Geigers David Garrett in dem Film "Der Teufelsgeiger" kehrte Berger 2013 zum Kino zurück.

Im September 2015 feierte der abendfüllende Dokumentarfilm Helmut Berger, Actor des österreichischen Filmemachers Andreas Horvath Premiere beim Filmfestival Venedig.
Die Aufführungen des Films, in dem Berger in einer Szene vor laufender Kamera onaniert, hatten für Berger sowohl die Trennung von Florian Wess zur Folge als auch eine durch seine Gattin Francesca Guidato eingebrachte Anzeige wegen Bigamie.

Im Februar 2018 gab Berger an der Volksbühne Berlin mit 73 Jahren sein Bühnendebüt.
In Albert Serras Stück Liberté spielt er an der Seite von Ingrid Caven einen dahinsiechenden Baron der Barockzeit.
Er verkörperte diese Figur auch in der gleichnamigen Verfilmung von 2019.

Anlässlich seines 75. Geburtstages wurde im Mai 2019 eine von Alexander Hanel angefertigte Büste beim Eingang zum Bad Ischler Lehartheater enthüllt.
Ebenfalls 2019 erschien der Dokumentarfilm Helmut Berger, meine Mutter und ich der Filmemacherin Valesca Peters.

Im November 2019 gab Berger bekannt, nach mehreren Lungenentzündungen in der vorangegangenen Zeit seine Schauspielkarriere zu beenden.
Er wolle wie sein Vorbild Marlene Dietrich seinen Lebensabend außerhalb der Öffentlichkeit verbringen.

Auf der Webseite seiner Agentur heißt es nun:
"Vor vielen Jahren sagte mir Helmut Berger: 'Ich habe drei Leben gelebt. Und das in 4 Sprachen! Je ne regrette rien!' "

R.I.P. Helmut Berger 🕯️

Quellen: n-tv, T-Online, Bild, Wikipedia
 

Brian

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Er war ein guter Schauspieler aber wie ich oft gelesen habe wohl kein einfacher Mensch,möge er in Frieden ruhn....
 
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