Lindsey Vonn fährt die Streif hinunter - bei Nacht!

An diesem Wochenende findet wieder die legendäre Abfahrt auf der Streif in Kitzbühel statt.
Sie gilt als schwierigste Abfahrt im Weltcup mit Geschwindigkeiten bis zu 150 km/h! :oops:
Es gibt immer wieder schwere Stürze, erst gestern stürzte der Norweger Hendrik Röa schwer beim Zielsprung und erlitt u.a. einen offenen Unterschenkelbruch...
Weil sie so schwer zu fahren ist, ist sie bis dato nur den Männern vorbehalten.



Lindsey Vonn war einst die Speed-Queen.
Am 19. Januar 2015 hatte sie mit ihrem 63. Sieg die Führung in der ewigen Bestenliste des Damenweltcups übernommen.
Ihr Rekord von insgesamt 82 Siegen wurde erst heuer am 8. Januar 2023 eingestellt
Aktuell ist sie gemeinsam mit Landsfrau Mikaela Shiffrin die erfolgreichste Skirennläuferin der Weltcupgeschichte. (y)

Die US-Amerikanerin hatte schon während ihrer Karriere damit geliebäugelt, es in der Abfahrt mit den Männern aufzunehmen. ;)

Nun, knapp vier Jahre nach dem Rücktritt hat sie sich den Traum erfüllt und ist tatsächlich die Streif hinunter gefahren - und das in der Nacht! :eek:


Die 38-Jährige gab zwar auch zu, nervös gewesen zu sein und meinte zu der Fahrt unter Flutlicht:

"Es war ein abenteuerlicher Genuss. [...] Es war ein großer Traum. Das war wahnsinn."
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Hier noch eine Analyse der Strecke vom österreichischen Streif-Sieger Hannes Reichelt:
  • Start
    In 1665 Metern Höhe: 8,5 Sekunden brauchen die Speed-Asse bis zur Mausefalle. Auf 160 Metern beschleunigen sie auf bis zu 85 km/h:
    "Man sieht die Mausefalle schon und ist komplett im Tunnel. Ich habe mich auf das Bevorstehende konzentriert, noch mal an ein paar technische Details gedacht und mir auch die Linie ins Gedächtnis gerufen."

  • Mausefalle
    85 Prozent Gefälle und der steilste Abschnitt, bis zu 80 Metern weit wirf gesprungen.
    "Es gibt Passagen, die gefährlich sein können. Die Mausefalle gehört dazu.
    Man muss von einer Hundertstel Sekunde auf die andere den Druck vor der Kante wegnehmen, und die richtige Positionierung finden, um nicht zu weit und sicher zu springen."


  • Karussellkurve
    "Wie eine Achterbahn. Es drückt einen zusammen, dann lupft es dich wieder.
    Eigentlich hat man die G-Kräfte im Griff, aber schlechte Sicht und unruhige Piste können dich in Extremsituationen bringen."


  • Steilhang
    Eisigster Abschnitt und mit 62 Prozent Gefälle der steilste, der nicht übersprungen wird:
    "Es kommt auf die Linie an und auf Mut. Den braucht es zwar überall, aber hier besonders, da es doch sehr steil ist.
    Im besten Fall sieht man an der Einfahrt und der Ausfahrt nur zwei Spuren, wie Eisenbahnschienen, da man es komplett auf Zug gefahren ist und maximale Geschwindigkeit in den Weg mitnimmt.
    Man muss aber auch das Selbstvertrauen haben, sich das zuzutrauen. Sonst fährt man die Passage zu defensiv, mehr im Drift und kontrolliert die Geschwindigkeit zu sehr.“


  • Gschöss
    Mit 650 Metern das längste Gleitstück:
    "Im ersten Teil der Gleitstrecke hat man doch die Zeit zu überlegen, wie hat man das oben erwischt. Bei meiner Siegfahrt wusste ich, dass es bis hier gut war.
    Beim Gleiten kommt es darauf an, zu spüren, dass man die Skier wirklich flach am Schnee hat und nicht die Kanten belastet.
    Ein gutes Zeichen ist, wenn sie anfangen, ein bisschen zu schwimmen.“


  • Alte Schneise
    Unruhige Piste bei über 120 km/h:
    "Es geht kurz bergauf, man muss den Speed mitnehmen. Vom Gefühl meint man, dass man nicht so schnell ist, und der Seidlalmsprung nicht so weit geht.
    Aber man fliegt dann doch ein ziemliches Stück und muss sich davor schon auf die Position konzentrieren.
    Weil dann wird es sehr unruhig und die nächsten Kurven kommen schnell auf einen zu.“


  • Hausbergkante
    Ein Sprung, der schon für viele Schockmomente gesorgt hat. 2016 wurde das Rennen nach 30 Startern wegen der vielen Stürze, die im Fangzaun endeten, sogar beendet.
    Aksel Lund Svindal riss sich damals das Kreuzband, Reichelt kam mit einer Knochenprellung davon.
    "Nicht nur für den TV-Zuschauer imposant, sondern auch für den Fahrer. Die Passage hängt sehr stark von der Sicht ab.
    Eine Herausforderung ist sie sowieso immer, wenn die Sicht schlecht ist, ist es brutal.
    Auch hier gilt es, sich so genau wie möglich an seinen Plan zu halten, wie man besichtigt hat. Abweichungen können schwerwiegende Folgen haben.“


  • Traverse
    Hängendes Gelände, sehr kräfteraubend:
    "Hoch hoben zu sein heißt nicht immer, dass man schnell ist. Dort ist eine gute Mischung zwischen Ski halten und Ski laufen lassen gefragt.
    Konditionell hatte ich zum Glück nie ein Problem. Das gibt auch ein gutes Gefühl, wenn man am Start weiß, dass man sich auf seine Oberschenkel verlassen kann.
    In Richtung Zielsprung muss man die Konzentration schon weiter aufrecht erhalten.“


  • Zielsprung
    Tempo beim Absprung bis zu 140 km/h:
    "Sehr heikel. Die Kompression drückt den Körper nach hinten und die Geschwindigkeit in der Luft auch.
    Man weiß aber, dass man so schnell wie möglich den Körper nach vorne bringen muss, sonst kann der es brandgefährlich werden.
    Man muss sich richtig zusammenreißen.“


  • Ziel
    In 805 Metern Höhe:
    "In den ersten Jahren hat man immer ein Hochgefühl, wenn man gesund abschwingt.
    Wenn man erfahrener ist, ordnet man auch gleich ein, wie man es erwischt hat. Ich war 2014 der letzte der Favoriten.
    Als der Einser aufleuchtete, wusste ich: Okay, das war zu 90 Prozent der Sieg.“
Quellen: Ippen-Digital, Red Bull Media, Wikipedia
 

Death Row

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Ich hab zuerst was anderes im Titel gelesen - leider.
 

krawutz

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Wohl eher ein PR-Gag. Jahre nach der aktiven Zeit die Streif mal ebenso "runterfahren" - das wird nicht funktionieren.
Oder es war eine touristische Spazierfahrt.
 

binfos

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Wohl eher ein PR-Gag. Jahre nach der aktiven Zeit die Streif mal ebenso "runterfahren" - das wird nicht funktionieren.
Oder es war eine touristische Spazierfahrt.
Kannst du Ski fahren? Schon mal eine Weltcupabfahrt hinunter gefahren? Ich habe die Bilder gesehen: sie fährt durchweg in der Hocke.
 

raised fist

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sowas bei dunkelheit zu machen, ist irrsinn, auch wenn es abgefahren aussieht. aber es passt zur masche von red bull. dieses unternehmen ist einfach nur verachtenswert.
 

michimann

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mich hätte eine Überschrift: "Lindsay Vonn fährt Anfängerpiste nackt herunter" mehr interessiert
 
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