Diese Speisen müssen nach dem Verfallsdatum wirklich in den Müll

SteveJ

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Wer kennt’s nicht: Beim Blick in den Kühlschrank stellt man fest, dass Saucen, Käse und Co. bereits eine ganze Weile stehen und abgelaufen sind.
Was nun, muss es wirklich in den Müll? :unsure:

Zuerst einmal: Der Unterschied zwischen dem Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum​

Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt an, bis wann man ein Lebensmittel ohne Geschmacksbeeinträchtigungen und ohne gesundheitliches Risiko verzehren kann.
Da es sich um ein Mindesthaltbarkeits- und nicht um ein Verfallsdatum wie etwa bei Medikamenten handelt, können Lebensmittel in der Regel aber auch nach dem angegebenen Datum noch problemlos verwendet werden.

Beim Verbrauchsdatum ist das jedoch anders: Es gilt für leicht verderbliche Lebensmittel, wie zum Beispiel Hackfleisch.
Diese sollte man nach Ablauf des Datums nicht mehr zu sich nehmen... :kotz)

Wenn ein Lebensmittel schlecht aussieht oder riecht, oder eine merkwürdige Konsistenz oder Farbe hat, sollte man es immer mit Vorsicht genießen – unabhängig vom Datum auf der Verpackung.

Hier sind einige Lebensmittel, die man nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums unbedingt entsorgen sollte – auch wenn sie vielleicht noch genießbar aussehen:​

  • Abgepackte Salatmischungen
    Abgepackte Salatmischungen können noch so häufig vorgewaschen sein.
    Weil sie so viele Schritte durchlaufen, können sich trotzdem schnell Bakterien bilden, im schlimmsten Fall Kolibakterien und Salmonellen.
    Sind erst einmal Krankheitserreger vorhanden, sind diese nur schwer loszuwerden.

    Doch man kann das Risiko minimieren, indem man den Salat so bald wie möglich nach dem Öffnen der Verpackung verbraucht.
    Abgelaufene Salate wirft man lieber weg. Wenn die Blätter komisch aussehen oder merkwürdig riechen, sollten sie ebenfalls nicht mehr verzehrt werden.

  • Alfalfasprossen
    Alfalfasprossen sind nicht nur lecker, sondern auch reich an wertvollen Nährstoffen und gut für das Immunsystem.
    Mit ihrem milden, leicht erdigen Geschmack und ihrer knackigen Konsistenz passen sie besonders gut zu Salat, in Dips oder einfach so aufs Brot.
    Doch Vorsicht: Die Sprossen werden am besten frisch verzehrt.

    Um zu wachsen, brauchen die Keimlinge eine warme und feuchte Umgebung – also genau dieselben Bedingungen, unter denen auch Bakterien besonders gut gedeihen.
    Daher sollten Alfalfasprossen idealerweise nicht länger als zwei Tage nach dem Kauf verzehrt werden – ansonsten steigt das Risiko, davon krank zu werden.
    Schwangere sollten auf rohe Alfalfasprossen sicherheitshalber ganz verzichten!

  • Babynahrung
    Bei Babynahrung wie zum Beispiel Pre-Milch ist Vorsicht geboten:
    Diese sollte Säuglingen niemals nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Datums gegeben werden!
    Die Inhaltsstoffe für Säuglingsanfangsnahrung sind in der EU gesetzlich vorgeschrieben.
    Nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums kann sich die Zusammensetzung der Wirkstoffe aber verändern, was zu einem Nährstoffmangel führen kann.

  • Beeren
    Verschimmelte, matschige Erdbeeren oder Himbeeren in der frisch gekauften Packung zu finden, ist ganz schön frustrierend.
    Die pelzigen Beeren trotzdem zu essen, ist aber keine gute Idee – denn Schimmel kann krank machen.
    So schmerzlich es auch sein mag: Entsorgt am besten gleich die ganze Schale.
    Denn Schimmelpilzsporen werden über die Luft übertragen und breiten sich schnell aus...

    Im Durchschnitt halten sich Beeren bis zu drei Tage im Kühlschrank. Esset sie also kurz nach dem Kauf oder friert sie stattdessen ein.

  • Hühnerfleisch
    Wenn das Hähnchen für den Sonntagsbraten blass oder gräulich aussieht, übel riecht oder irgendwie aufgebläht wirkt, sollte ma n besser die Finger davon lassen!
    Dann gehört es in den Müll und keinesfalls auf den Teller, Mindesthaltbarkeit hin oder her.

    Der Verzehr von verdorbenem Hühnerfleisch kann zu einer schweren Lebensmittelvergiftung führen.
    Und damit ist nicht zu spaßen: Bei schweren Fällen muss man im Krankenhaus behandelt werden.
    Im Extremfall kann eine Lebensmittelvergiftung sogar tödlich enden! :eek:

  • Fruchtsäfte
    So ärgerlich es auch ist, eine ungeöffnete Flasche frischen Saft, die womöglich auch noch teuer war, wegzuschmeißen:
    Trinkt kaltgepresste Fruchtsäfte besser nicht nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums.
    Denn sie sind nicht pasteurisiert und deshalb anfällig für die Verunreinigung durch Bakterien oder Hefe.

    Frische Säfte (auch selbstgemachte) sollten im Allgemeinen innerhalb von fünf Tagen verzehrt werden.

  • Saucen und Dips
    Ob Grillsaucen, Ketchup, Senf oder Mayonnaise, manche Produkte verbrauchen sich nicht so schnell und lagern oft eine ganze Weile im Kühlschrank, bis man sie das nächste Mal verwenden möchte.
    Hat man dann so richtig Lust auf Pommes rot-weiß, muss man oft feststellen, dass die Flaschen schon abgelaufen sind.
    Es mag zwar verlockend sein, dann ein Auge zuzudrücken – gesund ist es aber nicht.
    Denn sobald ein Glas oder eine Flasche einmal geöffnet ist, gesellen sich auch gleich Bakterien dazu.

    Als grober Richtwert gilt, dass Senf nach dem Öffnen bis zu einem Jahr im Kühlschrank haltbar ist.
    Mayonnaise sollte nach zwei Monaten verbraucht werden und Ketchup wird oft schon nach sechs Monaten schlecht.
    Wenn man in der Sauce Schimmel entdeckt, sie sich verfärbt, seltsam riecht oder Wasser obenauf schwimmt, sollte man sie in jedem Fall wegwerfen.

  • Speiseöl
    Auch Speiseöl wie Rapsöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl und Co. kann schlecht werden. Dann riecht es meist ranzig, was sich auch auf den Geschmack auswirken kann.

    Im Durchschnitt können die meisten Speiseöle nach dem Öffnen etwa sechs Monate lang bedenkenlos verwendet werden.
    Wenn sie vor Licht und Hitze geschützt gelagert werden, sind sie oft noch länger haltbar.

  • Aufschnitt
    Aufschnitt von der Frischetheke hält sich nur für drei bis fünf Tage im Kühlschrank.
    Danach sollte man ihn nicht mehr verzehren, auch wenn er noch normal aussieht.
    Ungeschnitten und im Ganzen ist Salami oder Schinken länger haltbar.

  • Eier und Eiweiß
    Um die Haltbarkeit von Eiern zu testen, hat sich folgender Test bewährt: Man legt das Ei in ein Glas Wasser.
    Sinkt es zu Boden, kann es noch gegessen werden. Wenn es jedoch schwimmt, ist es nicht mehr gut.

    Bei Eiweiß funktioniert dieser Test logischerweise nicht.
    Wenn man noch etwas Eiweiß im Kühlschrank hat, weil man zum Beispiel nur das Eigelb für ein Rezept verwendet habt, sollte man dieses innerhalb von drei Tagen aufbrauchen oder einfrieren.
    Ist das Eiweiß klumpig, verfärbt sich oder schwimmen Stücke darin, sollte man es sofort entsorgen.

  • Farnspitzen
    Die gerollten Spitzen des Straußenfarns (auch Fiedelköpfe genannt) gelten als Delikatesse, können allerdings zu einer Lebensmittelvergiftung führen, wenn sie nicht richtig aufbewahrt oder zubereitet werden.
    Die Farnspitzen sollten gründlich gewaschen werden und lassen sich dann eine Woche im Kühlschrank lagern.
    Es ist wichtig, die Spitzen gut durchzukochen und nicht roh oder halbgar zu servieren.

  • Fisch
    Fisch, der nicht mehr frisch ist oder nicht richtig gekühlt wurde, kann eine Lebensmittelvergiftung verursachen.
    Vor dem Kochen oder Einfrieren sollte er nicht länger als ein bis zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.
    Wenn auf der Verpackung ein Haltbarkeitsdatum angegeben ist, haltet Euch daran.
    Aber auch hier gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht.
    Frischer Fisch sollte kaum bzw. nach Meer riechen – reicht er intensiv fischig oder ist mit milchigem Schleim überzogen, ist Vorsicht geboten...

  • Rinderhackfleisch
    Rinderhackfleisch verursacht viel eher eine Lebensmittelvergiftung als ein Steak, da Bakterien wie E. coli, Salmonellen oder Staphylokokken beim Zerkleinern des Fleisches verteilt werden können.
    Gut gekühlt und innerhalb von ein bis zwei Tagen verzehrt, hält sich das Risiko in Grenzen, also beachtet das Verfalls- oder Verbrauchsdatum auf der Verpackung.
    Hack von der Fleischtheke sollte man noch am selben Tag essen. Hack auch immer gut durchbraten.

  • Schweinehackfleisch
    Genau wie bei Rinderhack sollte auch bei gehacktem Schweinefleisch das Verbrauchsdatum eingehalten werden, da sich darin schnell unterschiedliche Bakterienarten ausbreiten können.
    Vor der Zubereitung sollte es nicht länger als ein bis zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Das Hack gut durchgaren, bis nichts mehr rosa ist.
    Rohes Hack für's Mettbrötchen oder Tatar am besten vom Metzger des Vertrauens frisch zubereiten lassen und am selben Tag verbrauchen.

  • Muscheln
    Experten sind sich zwar einig, dass lebende Muscheln bis zu fünf Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden können.
    Sie schmecken jedoch am besten, wenn sie innerhalb von zwei Tagen verzehrt werden.
    Auch die richtige Lagerung ist wichtig: Muscheln sollten mit einem sauberen, feuchten Tuch abgedeckt und niemals in Wasser oder in einem luftdichten Behälter aufbewahrt werden.

    Unabhängig davon, wie frisch sie sind, sollte man Muscheln mit zerbrochenen Schalen aussortieren und alle wegschmeißen, die den Klopftest nicht bestehen und sich beim Antippen nicht schließen.
    Beim Kochen sollte sich die Schale öffnen – tut sie dies nicht, sollte man die Muschel ebenfalls entsorgen.

  • Austern
    Wie andere Muscheln sollten auch Austern so frisch wie möglich gegessen werden und bis zu dem Moment, in dem sie geschält werden, fest verschlossen bleiben.
    Lasst Euch zu Hause nicht dazu verleiten, sie länger als zwei Tage nach dem Kauf aufzubewahren (es sei denn, man friert sie ein).
    Auch beim Bestellen von Austern im Restaurant sollte man darauf achten, dass sie frisch sind, fragt also ruhig nach.
    Ältere Menschen, Schwangere und Kleinkinder sollten auf rohe oder nur leicht gekochte Austern besser verzichten!

  • Weichkäse
    Weichkäse ist der ideale Nährboden für Listerien, weshalb er nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums nicht mehr gegessen werden sollte.
    Undatierte Produkte von der Frischetheke sollten innerhalb von ein bis zwei Wochen verzehrt werden.
    Werft Weichkäse weg, wenn sich Fremdschimmel bildet. Dies gilt auch für Blauschimmelkäse und Käse wie Brie mit weißem Edelschimmel.
    Nässt der Käse, sollte er ebenfalls entsorgt werden.

  • Kartoffelsalat
    Frische Salate, insbesondere solche mit Mayonnaise (ja, der Kartoffelsalat ist gemeint), sollten nicht länger als drei bis fünf Tage nach dem Kauf verzehrt werden.
    Denn dann besteht ein erhöhtes Risiko einer bakteriellen Verunreinigung.

    Wenn der Salat länger als zwei Stunden außerhalb des Kühlschranks aufbewahrt wurde, oder vielleicht sogar bei einem Picknick oder Grillfest in der prallen Sonne lag, sollte er besser entsorgt werden...

  • Spinat
    Das Haltbarkeitsdatum ist bei Spinat ein guter Anhaltspunkt.
    Wenn die Blätter zu welken beginnen, sollten sie nicht mehr roh verzehrt werden – zum Kochen eignen sie sich dann aber noch.

    Sobald die Spinatblätter braun oder schleimig werden, lasst besser die Finger davon.
    Um ihre Lebensdauer zu verlängern, sollten Spinatblätter erst kurz vor der Zubereitung gewaschen werden.
 
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