30 Jahre Internet

SteveJ

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21 Apr. 2010
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Vor 30 Jahren gab das Kernforschungszentrum Cern in Genf das WWW für die Öffentlichkeit frei.
Seither hat sich der Alltag radikal verändert - in beinahe jeder Lebenslage.
Jüngeren der sog. "Generation Z" muss man das heute schon erklären:
Statt Shoppen im Internet Bummeln in der Innenstadt, statt detailliertem Wikipedia der dicke "Brockhaus" im Regal, statt Klicks im Online-Banking Überweisungsträger per Post, statt schnellem Online-Dating bildlose Heiratsannoncen in der Zeitung.

Doch es gab eben auch kein falsches Abbiegen im Internet, keinen irre machenden Informationsüberfluss, kein Cybermobbing.
Fies und zeitraubend war natürlich dennoch vieles auch im früheren Offline-Alltag...

Vor allen Dingen während der vergangenen 20 Jahre hat sich das Internet von einem Netzwerk für Computerspezialisten zu einem universellen Kommunikationsmedium gemausert.
Mit der Vernetzung von vier Rechnern des amerikanischen Militärs begann 1969 die Geschichte des weltweiten Computerverbundes.
Ehe 1982 das Internet daraus wurde, waren für Visionäre weltumspannender Datenkommunikation wie den Amerikaner Vincent Cerf eine Menge Hindernisse zu überwinden.

Sein Erfinder, Tim Berners-Lee, sorgt sich jedoch um seine Erfindung. 😟
Zum 30. Jahrestag der Öffnung des Internets warnte er vor Datenmissbrauch, Desinformationen, Hassrede und Zensur...

Die Meilensteine in der Geschichte des Internets:
  • Der Startschuss fiel 1969 in Palo Alto
    Zwischen Computerterminals der Stanford University und der University of California in Los Angeles wird über ein neu eingerichtetes Computernetzwerk eine Nachricht ausgetauscht.
    Skeptiker hatten dem Experiment keine Chance gegeben.
    Denn die Nachricht sollte nicht einfach direkt von einer Universität zur anderen geschickt werden, sondern sie musste vorher noch einen Umweg von mehreren tausend Kilometern nehmen, der sie über die University of Utah und die University of California at Santa Barbara nach Los Angeles führte.

    Auf den Umweg legte das amerikanische Verteidigungsministerium allergrößten Wert.
    Denn die vom Pentagon-Hauptabteilungsleiter Lawrence Roberts beauftragten Computerexperten Steve Crocker, Vinton Cerf und Jon Postel mussten mit diesem Test beweisen, dass zentral organisierte militärische Kommandostrukturen erfolgreich durch dezentral organisierten Zugriff auf verteilte Rechner realisiert werden konnten.
    "Das Internet ist quasi durch Initiative der Russen entstanden", sagt Netzveteran Vint Cerf.
    Tatsächlich saß die Angst vor einem nuklearen Schlag der Sowjetunion damals fast allen Amerikanern im Nacken.
    Die amerikanischen Stabschefs befürchteten einen Angriff der Sowjetunion, der die gesamte militärische Kommunikationsinfrastruktur zerschlagen könnte.
    Dagegen half nur Dezentralisierung. Und die wurde mit der Vernetzung der vier Rechner getestet.

  • 1970 - Verteidigungsnetzwerk
    Das amerikanische Verteidigungsministerium gibt grünes Licht für den Ausbau des Arpanet genannten Computernetzwerkes.
    Pro Monat soll das Arpanet um einen Knotenrechner erweitert werden.
    Dahinter stand die Überlegung, dass bei einem Angriff der Sowjetunion die Leitungen zum Beispiel zwischen Befehlsstellen in Palo Alto und Los Angeles gekappt werden könnten.
    Befehle müssten dann über Utah und Santa Barbara umgeleitet werden.
    Die ARPA genannte Forschungsagentur des Verteidigungsministeriums (Advanced Research Projects Agency) wollte bis zum Jahr 1980 mehr als 200 Knotenrechner als Rückgrat des neuen Weitverkehrsnetzes für den Verteidigungsfall einrichten.

  • 1971 - Software fürs Internet
    Das Arpanet besteht aus nunmehr 15 Knotenrechnern.
    Für das Netz werden die Software Telnet zur Kopplung von Rechnern und das File Transfer Protocol zur Übertragung größerer Datenmengen entwickelt.
    Viele Vorschläge für eine Übertragungskonvention wurden ungefähr neun Monate lang intensiv diskutiert, die meisten verworfen, und nur eine kleine Gruppe wurde unter der Bezeichnung "FTP - File Transfer Protocol" zusammengefasst.
    In diesen FTP-Regeln wird im wesentlichen beschrieben, auf welche Weise Dateien innerhalb des Arpanet, später:
    Internet, von einem Rechner auf einen anderen kopiert werden.
    Dieser Protokollstandard wurde nicht nur netzöffentlich diskutiert, sondern auch allen interessierten Computerfirmen und Programmierern zur Verfügung gestellt.
    Daraufhin taten die Programmierer, was man gemeinhin von Softwarespezialisten erwartet:
    Sie setzten Anwendungen auf dieses Protokoll auf, und es entstanden ungefähr zwei Dutzend FTP-Programme.

  • 1972 - Der französische Beitrag
    Als Reaktion auf das Arpanet lässt der französische Staat das Weitverkehrsnetzprojekt "Cyclades" entwickeln.
    In diesem Projekt entstehen die Grundlagen für das spätere Internet-Übertragungsprotokoll "Transmission Control Protocol".

  • 1973 - Die E-Mail kommt
    Ray Tomlinson
    entwickelt die erste E-Mail-Software.
    In Washington werden Arpanet-Anwendungen auf der International Conference on Computer Communications gezeigt.
    Das Interesse amerikanischer und europäischer Unternehmen ist groß.
    Es entsteht ein ausgereiftes Standardisierungswerk für die Vorläufer der heutigen Router, die damals noch "Interface Message Processors“ hießen.
    Auf einem Treffen der international Network Working Group im Herbst in Großbritannien wird die erste Version des Transmission Control Protocols vorgestellt.

  • 1974 - Anmelde-Standards
    In Weiterentwicklungen der Spezifikationen des Transmission Control Protocol taucht zum ersten Mal der Begriff "Internet“ auf.
    Für die Rechner-Kopplung wird ein eigener Terminal-Typ für IBM-Rechner entwickelt.
    Hier besteht die Benutzeridentifikation dann aus einem Nutzernamen und einem Passwort.
    Um Informationen oder Programme allgemein auf einem Arpanet-Server bereitzustellen, setzte sich neben einer automatischen Anmeldung auch das anonyme Login mit dem Benutzernamen "Gast" in der Arpanet-Welt durch.

  • 1975 - Mailing-Listen und Akademische Einrichtungen
    Die amerikanische nationale Wissenschaftsstiftung schließt 120 Universitäten an das Arpanet an.
    Zugleich starten das Energieministerium und die Raumfahrtbehörde NASA eigene Weitverkehrsnetze.
    Die erste Mailingliste wird in diesem Jahr eingerichtet. Damit tauschen sich Entwickler über technische Fragen der Netzentwicklung aus.
    Rasch entstehen in diesem Jahr weitere Mailinglisten. Die beliebteste Liste ist eine Mailingliste, in der über Science-Fiction-Romane diskutiert wird.
    Eine weitere Liste dient der Fortentwicklung des in diesem Jahr erstmalig veröffentlichten "Jargon File“. Das ist ein Wörterbuch der Hacker-Kultur.

  • 1976 - Einwahl ins Internet
    Die Software "Unix-to-Unix-Copy“, kurz. UUCP, wird in den Bell Labs des Telekommunikationskonzerns AT&T entwickelt.
    Damit können Daten per Wählverbindung über normale Telefonleitungen übertragen werden.
    Man braucht also keine Standleitung mehr, um ins Arpanet gelangen zu können. Die Zugangskosten zum neuen Weitverkehrsnetz sinken dramatisch.
    Zwei Jahre später entsteht als direkte Folge die erste Mailbox namens CBBS.

  • 1982 - Das Internet kommt nach Deutschland
    Mit der Umstellung auf das Internet-Protocol (IP) und der Aufspaltung von IP und Transmission Control Protocol (TCP) beginnt sich der Name "Internet“ für den Zusammenschluss der Netze Arpanet, NASA Net und anderer amerikanischer Netzwerke durchzusetzen.
    Das Internet kommt zudem nach Deutschland.
    Die Informatik-Rechner-Betriebsgruppe an der Universität Dortmund bietet erste IP-Dienste auch hierzulande an. Außerhalb der Wissenschaftsnetze entstehen weltweit viele Mailboxen, über die Computerbegeisterte kommunizieren, über technische Fragen diskutieren und Science-Fiction-Romane besprechen und tauschen.

    In Deutschland wird der Commodore C64 zu einem beliebten Internet-Terminal.
    Die Übertragungsgeschwindigkeit mit einem Akustik-Koppler liegt üblicherweise bei 300 Bit pro Sekunde.
    Der sowjetische Geheimdienst KGB richtet eine eigene Internet-Abteilung ein.
    Den größten Coup landet diese Abteilung, als sie von 1985 bis 1986 den deutschen Hackern Karl Koch, Markus Hess, Dirk Otto Brezinski, Peter Carl und Hans Hübner via Internet erbeutete Software, militärische Strategiepapiere und Sicherheitshandbücher abkauft.
    Die Strategiepapiere erwiesen sich aber später als Fälschungen...

  • 1984 - Das Domain Name System
    An der Universität Karlsruhe wird die erste E-Mail in Deutschland empfangen.
    Weil das Internet mehr als 500 Knotenrechner hat, wird das Domain Name System eingeführt, eine Art Verzeichnis- und Auskunftsdienst für das Internet.
    Spezielle Programme sorgen dabei für die richtige Umsetzung des Rechnernamens in die jeweilige numerische Netzadresse.
    "Als das Netz nur einige Dutzend Rechner hatte, war diese Umsetzung noch eine einfache Sache“, erinnert sich Professor Leonard Kleinrock, der das Domain Name System mit entwickelt hat.
    Auf jedem Netzrechner gab es eine spezielle Datei mit den Namen aller Rechner und deren numerischer Rechneradresse.
    Das wurde bei mehr als 500 Knotenrechnern zu unübersichtlich.
    Deshalb wurde das gesamte Internet hierarchisch in Untergruppen (Domains) eingeteilt, die sich in der ausgeschriebenen Namensadresse von rechts nach links aneinanderreihen.

  • 1989 - World Wide Web
    Der britische Physiker Tim Berners-Lee schreibt die erste Fassung seines Entwurfs für die Entwicklung des World Wide Web.
    Im Sommer 1980 hatte Berners-Lee während eines Forschungsaufenthalte am europäischen Kernforschungszentrum Cern in Genf das Computerprogramm Enquire entwickelt, mit dem die Kernforscher ihre Forschungsberichte, digitalen Bücher und Laborstudien verwalten konnte.
    Aus dem Paper wurde dann 1992 ein Projekt namens World Wide Web am Cern.

    Ein Jahr später, im Jahre 1993, wurde das WWW dann öffentlich zugänglich gemacht.
    In Deutschland bieten inzwischen mehrere Internet-Provider ihre Dienste an, die sich bis 1990 noch auf akademische Einrichtungen als Kunden beschränken müssen, aber ab dem Jahr 1990, nachdem das Internet für die kommerzielle Nutzung freigegeben wurde, jedermann bedienen dürfen.
    Das wirklich große und nachhaltige Interesse an Internet-Zugängen bleibt jedoch zunächst auf Universitäten, Forschungseinrichtungen und Wissenschaftsjournalisten beschränkt.

  • 1993 - Das Internet wird kommerziell
    Einen der ersten öffentlichen Webserver in Deutschland richtet die Informatikrechner-Betriebsgruppe der Universität Dortmund ein.
    Am Jahresende werden deutschlandweit 15 Webserver gezählt, weltweit sind es mehr als 500.
    Die deutschen Domains (.de) werden von nun von der DENIC verwaltet, die als Registrar für Adressen und Netznamen noch heute tätig ist.
    AOL etabliert sich als wichtiger Internet-Provider und startet millionenschwere Werbekampagnen für Netzzugänge ("Bin ich drin?").

  • 1996 - Krieg im Internet
    Die Arbeit an Version 6 des Internet-Protokolls beginnt.
    Der amerikanische Oberst Mike Tanksley entwirft im US-Nachrichtenmagazin Time die Strategie eines im Internet geführten Cyber War.
    Im baden-württembergischen Leinfelden-Echterdingen startet die Computer Zeitung den ersten regelmäßigen redaktionellen Audio-Dienst eines Verlagshauses im Internet.

  • 1998 - Internet-Verwaltung und Enzyklopädien
    Die Internetverwaltung ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) wird gegründet.
    Sie wird von der amerikanischen Regierung mit der reinen Verwaltung von Adressräumen und Domains beauftragt.
    Die US-Regierung behält allerdings die Oberaufsicht über die Icann bis 2016. Erst dann bekommt das Internet ein Selbstverwaltungsmodell.
    In Deutschland wird die einmillionste de-Domain registriert.
    Ulrich Fuchs startet das Online-Enzyklopädie-Projekt "Distributed Encyclopedia“, die in dem 2001 von Jimmy Wales gegründeten Wikipedia-Projekt aufgeht.

    Das Wort "googeln" ist zum Synonym für die Suche im Internet geworden.
    Die US-Suchmaschine ist seit dem 27. September 1998 unter diesem Namen aktiv.

  • 2003 - Weltgipfel der Informationsgesellschaft
    Auf dem Weltgipfel zur Informationsgesellschaft der Vereinten Nationen in Genf wird diskutiert, die Internet-Verwaltung prinzipiell neu zu regeln.
    Die Vereinten Nationen streben an, die Oberaufsicht über die Internet-Verwaltung von der US-Regierung zu übernehmen.
    Der Kampf um die Herrschaft über das Internet wird zu einem weltpolitischen Thema.
    Internet-Verwaltung ICANN und die Internet Engineering Task Force, das Standardisierungsgremium, warnen davor, die weitere Internet-Entwicklung zu einem Spielball machtpolitischer Fragen werden zu lassen.
    Auf dem Weltgipfel werden auch internationalisierte Domainnamen, also Domains mit arabischen oder chinesischen Schriftzeichen gefordert, die die Internet-Verwaltung ein Jahr später offiziell zulässt.
    In acht amerikanischen Bundesstaaten und zwei kanadischen Provinzen fällt der Strom aus, weil ein Lastverteilungsrechner über das Internet angegriffen wird. :eek:

  • 2005 - Videostreams gehen online
    Mit Youtube kommt das bewegte Bild ins Internet. Nach mehrjähriger Diskussion wird endlich die Top-Level-Domain .eu eingeführt.
    Der zweite Weltinformationsgipfel der Vereinten Nationen in Tunis überträgt die weiteren Verhandlungen über die zukünftige Verwaltung und Entwicklung des Internet dem neu gegründeten UN-Forum for Internet Governance, das 2006 seine Arbeit aufnimmt.
    Die europäischen Wissenschaftsorganisationen stellen ein Programm zur besseren Anbindung der akademischen Hochgeschwindigkeitsnetze an die Internet-Infrastruktur vor.
    Im Bundesverteidigungsministerium werden die Vorarbeiten zur Aufstellung einer eigenen Cybertruppe für die Kriegführung im Internet abgeschlossen.
    Die nimmt als Abteilung für Informations- und Netzwerkoperationen im folgenden Jahr offiziell ihren Dienst in der Tomburg-Kaserne in Rheinbach bei Bonn auf.

  • 2007 - Mobile Banking
    Es war 2007 als Apple erstmals eine webbasierte Variante des Online-Bankings via iPhone anbot.
    Davor gab es einzelne Anbieter, die bereits mit klassischen Handys einen Zugang zu Bank-Accounts anboten.
    Die Menüführung war seinerzeit jedoch so umständlich und die Mobiltarife so teuer, dass es praktisch keine Anwender gab.

  • 2008 - Internet im Weltall
    Bei den Internet-Protokollen tut sich viel: Die bisherigen Routing-Tabellen werden schrittweise durch Routing-Software abgelöst.
    Die wertet aus, woher Daten kommen, wohin sie geschickt werden und mit welchen Wahrscheinlichkeiten dies geschieht.
    Aus diesen Wahrscheinlichkeiten werden die Datenrouten nun zunehmend berechnet.
    Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA testet das Weltraum-Internet-Protokoll. Es soll Raumstationen und Raumschiffe ans Netz anschließen.
    Entwicklungsziel ist ein interstellares Netz.
    Die OECD setzt einen zivilgesellschaftlichen Beirat für die Informationsgesellschaft und damit für die künftige Internet-Entwicklung durch.

  • 2011 - Internet-Adressen werden knapp
    In der Region Asien-Pazifik gehen die Internet-Protokoll-Adressen aus.
    Mit der Protokollversion 4 kann die Nachfrage nicht mehr bedient werden.
    Seit 1995 wird zwar an Version 6 des Internet-Protokolls gearbeitet. Doch die flächendeckende Einführung lässt auf sich warten.
    Der Mobilfunk-Standard Long Term Evolution, kurz: LTE, soll schnelles Internet auch in ländliche Regionen bringen.
    In Deutschland verhindert das die geringe Kooperationsbereitschaft der Telekommunikationsunternehmen. 🙈

    Wirtschaftsvertreter und Netzaktivisten schlagen auf einer internationalen Sicherheitskonferenz in London Alarm:
    Das Ausmaß staatlicher Internet-Überwachung gefährde gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungen.
    Das World Wide Web Consortium verabschiedet die wichtigsten Standards für HTML5 und eröffnet neue Möglichkeiten der Video- und Audioeinbindung in Browser.
    Verstärkt über das Internet ausgeführte digitale Angriffe auf Wasserwerke sorgen für erhebliche Unsicherheit.
    In Deutschland sollen der Cybersicherheitsrat und das Cyberabwehrzentrum für mehr Sicherheit auch im Internet sorgen.
    Deren Tätigkeit wird in den folgenden Jahren ausgesprochen kontrovers diskutiert.

  • 2013 - Edward Snowden und die Folgen
    Die Enquete-Kommission "Internet und digitale Gesellschaft“ des Deutschen Bundestages legt nach dreijähriger Tätigkeit ihren Abschlussbericht vor.
    Dringenden Handlungsbedarf mahnt die Kommission bei der Internet-Regulierung, der Netzsicherheit und Netzneutralität sowie den Bereichen Informationsfreiheit und Datenschutz im Internet an.
    Edward Snowden informiert die Öffentlichkeit über die weitreichende Überwachungstätigkeit der National Security Agency im Internet.
    Die 87. Konferenz der Internet-Ingenieure (IETF) in Berlin fordert deshalb radikale Änderungen bei der Transportverschlüsselung im Internet und bei den Zertifikaten.
    Europäische Politiker, Wirtschaftsvertreter und Netzaktivisten sprechen auf der Technologiekonferenz Disrupt in San Francisco von der größten Vertrauenskrise im Internet.
    Die Internetspionage der Geheimdienste vernichte Abertausende von Arbeitsplätzen in der Netzindustrie.
    In der Europäischen Union werden Pläne entwickelt, den innereuropäischen Datenverkehr nur noch über europäische Knotenrechner und Router zu leiten, nicht mehr über amerikanische.

  • 2015 - Netzschaden im Bundestag
    Es gibt einen Totalschaden am Parlakom genannten Netzwerk des Deutschen Bundestages.
    Über das Internet haben Hacker sich Administratorenrechte im Bundestagsnetzwerk verschafft und dort über lange Zeit Abgeordnete ausspioniert.
    Die Internationale Fernmeldeunion macht auf ihrer Jahrestagung in Budapest den Weg frei für die Selbstverwaltung der Internet-Administration ICANN.
    Die US-Regierung kann somit die Oberaufsicht über die Internet-Verwaltung abgeben, was im Jahr 2016 auch geschieht.
    Seitdem steht die ICANN unter Selbstverwaltung als Non-Profit-Organisation.

  • 2018 - Künstliche Intelligenz im Internet
    Digitale Attacken über das Internet werden zunehmend von Angriffsprogrammen mit Künstlicher Intelligenz ausgeführt.
    Die Internet-Ingenieure der IETF schätzen den Sicherheitsstatus des Internet als kritisch ein.
    Gleichzeitig äußern sich die Internet-Ingenieure kritisch zum Einsatz von Filtersoftware im Internet, mit der terroristische Inhalte erkannt und blockiert sowie Urheber- und Verwertungsrechtsverletzungen verhindert werden sollen. D
    ie Software arbeite zu unzuverlässig und weise zu hohe Fehlerquoten auf.

Quellen: Bild, ZDF, TAZ, T-Online
 
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comatron

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Das "statt..." kann man fortsetzen : statt Nachdenken Nachlesen , statt mutiger Kritik Aug in Aug feige Hasstiraden in der Anonymität, statt Diskussionen Besserwisserei usw.
Es ist wie bei vielen guten Erfindungen : es gibt halt auch ein paar üble Nebenwirkungen.
 
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